Atmung – Unsere Atmung – Teil 1

,,Warum beschäftigen wir uns mit dem Atem? Atmen tut doch jeder?´´

,, Ja, aber nicht jeder kann den Atem für sich nutzen.´´

Bevor du anfängst den Text zu lesen, möchte ich dich bitten zu beobachten, wie du gerade in diesem Moment atmest. In den Bauch oder Brustkorb, tief oder flach, schnell oder langsam, sitzt du aufrecht oder krumm, bekommst du gut Luft?

Wenn ich die Frage stelle:,, Weißt du wie man richtig atmet ?´´ So ist die Antwort oft nein. Dabei atmen wir doch jeden Tag, jede Minute und Sekunde. 

Es ist essentiell für uns zu atmen. Es passiert unbewusst, vielleicht setzen wir uns deshalb nicht so sehr mit dem Atem auseinander?

Das Leben findet zwischen dem ersten und letzten Atemzug statt. Der Atem bewegt sich ein und wieder aus. Er reagiert auf alles was uns innerlich und äußerlich bewegt. 

Oftmals ist die Rede von ,, Ohne Bewegung kein Leben”, der Atem ist die Grundvoraussetzung für jede weitere Bewegung, doch oft wird er vernachlässigt und als sehr selbstverständlich gewertet, daher auch die Rede von : ,, Ich weiß nicht wie man richtig atmet !´´

Atmung im Sprachgebrauch

Wir sind atemlos, die Luft ist raus, wir halten vor Anstrengung die Luft an, wir sehen etwas atemberaubend Schönes, in einigen Phasen des Lebens benötigen wir einen langen Atem, oder es kann auch mal in einem Raum dicke Luft herrschen. Dies alles sind Redewendungen aus unserem alltäglichen Sprachgebrauch, die zeigen, dass atmen nicht nur reines Luft holen ist. Aber auch die Sprache an sich ist Atem, denn Sprache wird aus Atem gebildet. 

Wie atmen wir, wenn wir entspannt sind? Wie atmen wir, wenn wir gestresst sind?

Zahlen rund ums Atmen

Ein Mensch stirbt nach ca. 40 Tagen ohne Essen, nach ca. 5 Tagen ohne Trinken, jedoch schon nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff.

Ein erwachsener Mensch holt ca. 12 bis 18 Mal in der Minute Luft. Kinder holen ca. 2-3 Mal so häufig Luft.  Im Laufe eines Lebens verbraucht ein gesunder Mensch bis zu 20 Millionen Liter Sauerstoff (1 Liter Sauerstoff = 28 Liter Luft). 

Pro Atemzug atmen wir ca. einen halben Liter Luft ein und wieder aus, das sind 6-9 Liter Luft pro Minute und rund 10.000 Liter pro Tag.  Die Fläche der Schleimhäute in Nase und Nasennebenhöhlen beträgt ca. einen halben Quadratmeter, in der Luftröhre und den Bronchien ca. fünf Quadratmeter. Die Anatomie der Lunge ist raffiniert aufgebaut und ermöglicht eine Oberfläche von rund 140 Quadratmetern. Im Vergleich: Unsere Haut entspricht ca. 2 Quadratmetern. Der Sauerstoffkreislauf im Körper beginnt in der Lunge. Rund 300 Millionen Lungenbläschen sorgen dafür, dass der Sauerstoff aus der Luft in unseren Blutkreislauf gelangt. Ausgebreitet würden unsere Lungenbläschen ca. ein Fußballfeld ergeben. 

So funktioniert unsere Atmung

Das Einatmen ist ein aktiver Prozess. Die Einatemmuskeln dehnen den Brustkorb auf. (Latissimus, Trapezius pars ascendens, Teres Major, ein Teil des Pectoralis) 

Der wichtigste Atemmuskel ist das Zwerchfell, es weitet den Brustraum nach unten in den Bauch. Die Lunge füllt sich mit Luft. 

Beim Ausatmen entspannen sich die Muskeln dann wieder, der Brustkorb wird enger und die Luft wird aus der Lunge gepresst. Atmen wir zu flach über eine längere Zeit und oder sind verkrampft, so kann das Zwerchfell nicht perfekt arbeiten und es kommen die Atemhilfsmuskeln zum Einsatz. Diese sind nicht dafür ausgelegt uns bei der Atmung ständig zu unterstützen und so kommt es z.B. zu hochgezogenen Schultern und Nackenverspannungen. 

Den Weg, welchen die Luft zurücklegt ist hier sehr einfach beschrieben:

Mund/ Nase -> Rachen -> Luftröhre -> Bronchien -> Bronchiolen -> Alveolen

Erst in den Alveolen, den Lungenbläschen findet der Gasaustausch mit dem Blut statt. Frischer Sauerstoff wird vom Blut aufgenommen und durch den ganzen Körper transportiert, Kohlendioxid wird als Abfallprodukt vom Blut an die Alveolen abgegeben und ausgeatmet.

Beschwerden bei der Atmung

Meist fällt uns die Wichtigkeit der Atmung erst auf, wenn sie nicht mehr einwandfrei funktioniert, wie zum Beispiel beim Tragen eines Mundschutzes oder einer Erkältung etc. schlecht Luft. In der Atemtherapie beschäftigt man sich vor Allem mit Menschen, die bereits diagnostizierte Atemprobleme aufweisen. Durch Atemübungen, Massagegriffe, Hydrotherapie, atemerleichternde Haltungen, Inhalationen, und Bewegungen wird versucht die Atmung zu verbessern und den Menschen wieder eine erhöhte Vitalität zu verleihen. 

Positive Effekte einer vertieften Atmung

Nun sollte aber nicht nur ein bereits erkrankter Mensch die Vorteile der richtigeren, bewussteren Atmung kennenlernen. Sowohl im alltäglichen Leben und auch im Sport kann die richtige und dienliche Atmung unsere Leistung erheblich verbessern.

Die Vitalkapazität wird sich verbessern, der Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlendioxid wird verbessert, und somit wird der gesamte Stoffwechsel angeregt. Die beruhigte, feine Atmung wird unser unbewusstes Nervensystem anregen. Der Parasympathikus ist der Teil des Nervensystems, der für Entspannung, Verdauung, Ruhe und Regeneration sorgt.

Deine Gesundheit nehmen wir persönlich!

Helen von AproPhysio

  24. November 2020
  von: admin
  Kategorie: Unkategorisiert
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